Auch das noch:
Schwarzer Schimmel in der Buckauer Sakristei
Bei einem Ortstermin mußte ich gestern, am 12. Juni 2012 in der sonst verschlossenen und seit Monaten nicht belüfteten Sakristei in Buckau feststellen, daß der alte Nässeschaden im Winkel links über der Sakristeitür (östlicher Anschluß an den Chor) wieder sichtbar ist.
Auf der Westseite neben der Kanzeltür am Übergang von der Wand zur Decke ein großer schwarzer Schimmelfleck, ebenso etwas kleiner an der Decke.
Vom schwarzen Schimmel kommt wohl jetzt auch der typische muffige Geruch in der Sakristei, den es früher dort nicht gab.
Im Internet heißt es über die von schwarzem Schimmel verursachten Schäden: Der Schimmel könne ähnlich wie der Hausschwamm Holz befallen.
„Schimmelpilze verfügen über einen sehr komplexen Stoffwechsel, der es ihnen ermöglicht, eine Vielzahl von Nährstoffen zu verwerten. Es existiert kaum ein organischer Nährstoff, der unter geeigneten Bedingungen (ausreichende Feuchtigkeit, Sauerstoff, pH-Wert etc.) nicht von einer oder mehreren Schimmelpilz-Arten genutzt werden kann. Aufgrund dieser Fähigkeit besiedeln Schimmelpilze die unterschiedlichsten Standorte und können zu Materialzerstörern werden, da sie Bausubstanzen, Kunstwerke und vor allem Lebensmittel angreifen. Dabei erfolgt der Angriff das Materials entweder direkt durch Enzyme, welche vom Pilz ausgeschieden werden oder aber durch andere Ausscheidungsprodukte des pilzlichen Stoffwechsels, welche als Endprodukte einer Nährstoffverwertung anfallen. Durch diese materialzerstörenden Eigenschaften der Schimmelpilze werden viele historische Gebäude oder Kunstgegenstände angegriffen, was aufwendige Restaurationsarbeiten nach sich zieht. (…)
Im folgenden werden einige Beispiele für Materialzerstörung durch Schimmelpilze gegeben:
- Holz:
Moderfäule, welche durch Enzyme (Oxidasen) hervorgerufen wird, greift die Struktur des Holzes an, da sie den Holzstoff Lignin spaltet. Diese Moderfäule wird hervorgerufen z. B. durch Aureobasidium pullulans, Trichoderma viride, Stachybotrys chartarum - Farben, Anstriche:
durch Enzyme werden die Tenside, Weichmacher oder Verdichtungsmittel, welche in den Farben zur gleichmäßigen Verteilung der Farbpigmente enthalten sind, abgebaut; die eigentlichen Farbstoffe werden meist nicht verwertet; hervorgerufen z. B. durch Aureobasidium pullulans, Cladosporium herbarum, Penicillium expansum, Eurotium herbariorum - (..)
- Gemälde und Kunstwerke:
die organischen Anteile von Ölfarben und Emulgatoren können als Nährstoffe genutzt werden; ähnliches gilt für Farben auf Wasserbasis; hervorgerufen z. B. von Aureobasidium pullulans, Cladosporium herbarum
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, daß durch
- Vernachlässigung unserer Kirche
- Verschleppung und Verzögerung der Beseitigung von Schäden,
- fehlende regelmäßige Begehung,
- Aussperrung der Gemeinde
- und damit Verhinderung örtlicher Fürsorge
Schäden entstehen müssen (z.B. durch fehlendes Lüften)
und dann erst erkannt werden, wenn sie groß und kostspielig geworden sind.
So eine kostbare, große Kirche mit ihren wertvollen Kunstschätzen braucht viele verantwortungsbewußte, engagierte Menschen am Ort, die ihre Kirche lieben und denen es von den „Verwaltern“, „Pflegern“ und „Schützern“ „erlaubt“ und ermöglicht wird, sich ständig und selbständig, verantwortungsvoll und aufmerksam um ihre eigene Kirche zu kümmern.
Thomas Gandow